Hamradio / Amateurfunk

im Sommer 2014 fand die 50 Jahre Feier vom Amateurfunk in Ballenstedt statt. Zeit um etwas zurückzugehen in time : Ortsverband Ballenstedt . Es war ein nettes Zusammenkommen aller Amateurfunk-Freunde aus der Zeit, Der Alters-Durchschnitt war schon etwas über 50, aber auch einige jüngere waren dabei. Ein paar Stationen waren aufgebaut und ein guter Zeitpunkt über alte Zeiten an diesen warmen Sommertag zu erzählen. Für mich begann meine Amateurfunk-Laufbahn 1982 mitten zu DDR-Zeiten in Ballenstedt. Mein Bruder motivierte mich dazu. Es war die grosse Zeit des kalten Krieges. In dieser Zeit lief auch noch der  Falklandkrieg und angeblich konnte man diesen über Kurzwelle mitverfolgen. Gut, damals gab es noch kein Internet, kein Twitter etc. und neben Westfernsehen nahm man alles was man kriegen konnte an Informationen aus anderen Kanälen. Die Kurzwelle war eine davon. Zu DDR-Zeiten musste man in der Gesellschaft für Sport und Technik GST Mitglied werden um all die technischen Sachen wie Segelsport, Motorboot, Flugmodelbau etc. zu praktizieren. Die Gesellschaft für Sport und Technik kurz GST übernahm gleichzeitig auch eine vormilitärische Rolle in der Ausbildung für eine Karriere bei den Streitkräften der DDR. Meine Sektion war Nachrichtensport. Die Telegrafieausbildung war ein Teil davon. Immer Montagabend trafen wir uns im Physikraum der Schule um die Fünfer-Gruppen zu pauken und langsam an das Tempo in Geben und Hören heranzukommen. Gleichzeitig absolvierten wir Technik-Training und Gesetzeskunde. Am Freitagabend war der Klubabend. Unser Klub war im Dachboden vom Cafe am Harz, einer kleinen Gaststätte in Ballenstedt in Alleelage, welche irgendwann abgerissen wurde. Dort befanden sich auch die Sender und die Antennenanlagen. Zunächst arbeite man auf die SWL-Hörerlizenz hin, erstmal als Empfangsanwärter Y2-EA, später nur Y2 (Y2 steht für Landeskenner, damals DDR). Meine SWL-Hörernummer war Y2-14313/H64, welche ich 1984 bekam. 1983 hatte ich die Y2-EA-14313/H64. Die Prüfungen fanden immer am Feldtag statt. Das war ein sportlicher Vergleichswettkampf mit Prüfungscharakter. Abgelegt wurden Prüfungen der Hörer-Klassifizierung. Als Preis gab des die goldene Morsetaste, welche mein Bruder öfters abgeräumt hat. Disziplinen zum Feldtag waren Dauerlauf, Sportschiessen, Morsen, Theoretisches Wissen abgefragt, QSOs mit russischen militärischen Feldfunkgeräten, welche eine Antenne hatte an denen man sich immer die Finger klemmte  Kulikow-Antenne. Die dazugehörigen Geräte waren schwer wie Maus und es war eher Krafttraining diese samt ihre Akkus über die Wiese zu tragen R-108 . Auch ein Aufbautraining gehörte zum Programm. Aber im grossen und ganzen war es ein Big-Event wo einige Leute sich im Ballenstedt samt Familien im Wald traffen (also genauer bei den Fuchsellern). Manchmal fand auch ein Lehrgang statt, wie dieser hier im Selketal, wo man auch schon innerhalb der Ausbildung an die grossen Geräte durfte, wie hier den  Teltow 215 D . Dieser stand bei uns auch in der Klubstation.

HeikoOnAir

Als Anfänger bauten wir uns kleinere SSB-Empfänger Einseitenbandmodulation , wie z.b. den Pionier 5 vom Pionierklub (80 meter Band SSB) später dann auch den SH7 (superhet) für mehrere kurzwellen-Bänder. Dies waren alles Bastel und Selbstbaugeräte. Für das Morsen üben hatten wie eine Seifendose genannt Summi 1. Als Antennenwerk kam immer der Rothammel zum Einsatz, noch heute ein Standardwerk im Antennebau: der Rothammel . Ich spannte damals für meinen Pionier einen knapp 40m langen Draht quer durch den Garten zur Freude meiner Eltern. Später kam ich in den Genuss eines grösseren englischen Schiffsfunkempfängers der Sorte Redifon Redifon Empfänger . Das war damals schon die Luxusklasse der Amateurfunk-Empfänger vergleichbar mit Dabendorf der Dabendorf . Die höchste Stufe war die Clubstations-Mitbenutzer-Lizenz, man erreichte sie nach einer deftigen Prüfung mit Telegrafie, Kenntnissen zu Theorie und Technik im Rahmen der GST. Mein Bruder erreichte sie noch vor der Wende. Ich selbst bekam meine Lizenz und das erste Rufzeichen DG1HSO erst 1992 im September auch nach einer etwas umfangreicheren Prüfung an der Station für Natur und Technik in Leuna (um diese Zeit). Vorher habe ich noch etwas mit CB-Funk herumgespielt, also in der Zeit zwischen 1989-1992. Damals gab es eine aufblühende CB-Szene bei uns in der Stadt. Bei der Lizenz-Prüfung verzichtete ich auf den Telegrafie-Teil, so erreichte ich zwar die Anforderungen nach Punktzahl, durfte jedoch nur oberhalb von 30 Mhz senden. Das Klubstations-Leben wie ich es aus DDR-Zeiten kannte, versickerte langsam, individuelle zielen standen im Vordergrund. Auch das Aufkommen der Computer aus dem Westen und der gesamten Informatik stand plötzlich im Vordergrund, später dann auch das Internet.

Feldtag 1983

fieldday83

Die QSL-Karte der Klubstation in Ballenstedt:

oldQSLBallenstedt

Feldtag 1983

iphoneAntennas

Eins der ersten Bücher in dieser Zeit war mit Logbuch, Call und Funkstation von Martin Selber, jetzt zum erstaunlichen Preis Mit Logbuch, Call und Funkstation

 

2002 legte ich mir ein THD7E zu, später gesellten sich noch eine TMD 700 dazu ca gegen 2007, eine Yeasu FT817 D 2008, ein Elecraft K3 Liste Amateurfunkgeräte letztes Jahr. Mit der THD7E war ich meist auch in meiner kurzen Luxembourger Zeit unter LX3HL auf den örtlichen Relais und innerhalb des APRS-Netzes unterwegs. Ca 2006 gelang mit von Trier der erste up und downlink zur Internationalen Raumstation bzw. zur der dort angebrachten Plattform PCSAT-2 Findu PCSAT2 PCSAT-2damals unter DG1HSO (4005 Tage her :)). Es war die ersten Zeiten nur mit 5 watt in den weltraum zu gelangen. Danach war ich öfters noch auf der Raumstation präsent, wie hier z.b. via aprs. Ich habe in einen anderen Blogpost schon darüber geschrieben: APRS via Raumstationen Hier noch der alte PCSAT-2 eintrag

pcsat2

Ein Flyby der Raumstation aus 2009:

heikoISS171009

Ein aprs-Beacon aus luftiger Höhe: Jungfraujoch

jungfrauAPRS

Audios vom Amateurfunktreffen 2014:

Amateurfunk-Podcasts:

Küchenradio: Küchenradio Amateurfunk

Damals TM mit Ajuvo und mit mir: Amateurfunk damals TM

Wrint 200 mit Holgi über Amateurfunk: wrint 200

ein N00bcore mit Fiona und Pylon Lars Weiler DC4LW Amateurfunk-N00bcore

ein Hackerfunk mit Venty über Amateurfunk Hackerfunk Amateurfunk mit Venty

ein Chaosradio mit Pylon Lars Weiler DC4LW undDL7MTX, DD4MD, K7FP Fabienne Chaosradio Amateurfunk

Lars DC4LW Blog DC4LW